Meine Auszeit - Orte um die Ecke
Fernweh ist mein zweiter Vorname. Ich liebe es zu reisen und fremde Kulturen kennenzulernen. Und lange war ich der Meinung nur ganz weit weg richtig abschalten zu können. Was aber, wenn es dafür an Zeit oder an Geld fehlt? Pssst...ich verrate jetzt ein Geheimnis: Erholung und Tapetenwechsel müssen gar nicht immer viel kosten und lange geplant werden. Abschalten vor der Haustür macht nämlich genauso glücklich!
Ich habe mir in meiner Nähe ein paar Orte zum Wegträumen und Entspannen gesucht. Wenn ich dort hingehe, nehme ich nichts mit, außer einem großen Thermobecher Kaffee. Je nachdem noch eine Decke oder ein gutes Buch. Auch ein paar Stunden oder sogar nur 15 Minuten an einem Platz, der einem gut tut, können viel bewirken für einen freieren Kopf. Das kann im Park um die Ecke sein, im Wald, in einem besonders schönen öffentlichen Gebäude, auf einem Aussichtspunkt oder an diesen kleinen Sehnsuchtsorten:
Ein besonderer Baum
Ich finde große alte Bäume haben eine ganz eigene Kraft. Sie strahlen auf mich etwas Beruhigendes aus. Sie sind einfach da – und das schon sehr lange. Ein großer alter Baum steht fest im Leben und nimmt geduldig hin, was um ihn herum passiert. Wenn ich hoch in die Krone schaue, frage ich mich, was dieser Baum wohl schon alles erlebt hat. Und dann kommt mir meine eben noch so dringende To-Do-Liste gleich ein bisschen unwichtiger vor. Also Decke und Kaffee geschnappt, anlehnen, durch das Laub in den Himmel schauen und schon nach kürzester Zeit ist der Stress ganz weit weg.

Tags im Museum
Museen können ein wunderbarer Ort für eine Auszeit sein. Denn Kunst verändert den Blickwinkel. Egal, ob es sich dabei um Malerei, Kunsthandwerk oder Bildhauerei handelt. Findet z. B. gerade eine interessante Ausstellung in der Nähe statt oder gibt es einen Maler, den Sie besonders schätzen? Schauen Sie doch mal, was gerade bei Ihnen im Wohnort los ist und machen Sie einen kleinen Auszeit- Ausflug. Auch toll und noch einfacher zu planen: Ein Besuch in der öffentlichen Bücherei. Ein bisschen stöbern, was es so Neues gibt. In alten Wälzern blättern. Den Geruch von Papier einatmen.
Wieder Kind sein
Wer nicht all zu weit von dort entfernt lebt, wo er aufgewachsen ist, kann sich an Kindheitsorten in schöne Momente zurück träumen. Mit meinen Freunden habe ich in einem verwunschenen Waldstück umgeben von Feldern und nahe eines plätschernden Bachs vor vielen Jahren ein eigenes kleines Dorf aus Baumhäusern gebaut. Davon ist natürlich heute nichts mehr zu sehen. Aber wenn ich an diesen Platz zurückkehre und mich dort einfach nur auf die Wiese setze und die Augen schließe, fühle ich mich fast so unbeschwert, als wäre ich wieder zehn.
Das bunte Treiben
Märkte bieten immer etwas Neues, egal wie gut man eine Stadt schon kennt. Ganz begeistert verrät mir Kaffeegenießerin Nazan Eckes ihren persönlichen Geheimtipp: „Ich liebe Antiquitäten-Märkte und Märkte im Allgemeinen. Der Geruch von Gewürzen, die frischen Farben von Obst und Gemüse, Schmuck und Kunsthandwerk – in diesem Getummel von Eindrücken kann ich wunderbar den Alltag hinter mir lassen. Ich finde es einfach toll, wie ich dort so viel entdecken kann – nur ein paar Straßen von meiner Haustür entfernt.“ Und mit etwas Glück, lässt sich auf den Märkten eine schöne Kaffeetasse für ein bisschen Entspannung in den eigenen vier Wänden ergattern.
Anna Lena